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Der letzte Zuschauer | Kurzfilm zum Kultur-Lockdown

Wie sieht das Leben eines Schauspielers aus, wenn der Lockdown nie endet? Wenn Kunst & Kultur zu Gunsten der Reduktion von Infektionszahlen geopfert werden und die Theater nie wieder öffnen? Wird er sich ein Publikum suchen, wird er aufhören können zu spielen?

Film und Theater sind seit Monaten wie viele andere Bereiche auch extrem von der Corona-Pandemie betroffen. Einige größere Filmproduktionen laufen mit strengen Hygienekonzepten und teils absurden Eingriffen in die künstlerischen Darstellungsmöglichkeiten auch trotz Corona weiter. Theater hingegen finden, wenn überhaupt, nur noch im Livestream oder als Videoaufzeichnung statt. Viel weiter weg vom eigentlichen Wesen dieser Kunstform könnte man kaum sein. Ich selbst versuche seit Monaten den Abschlussfilm meines Regiestudiums an der HFF München zu planen und stehe immer wieder vor der schwierigen Entscheidung ob dies in den kommenden Monaten überhaupt sinnvoll ist. Doch das Jammern über die Beschränkungen und die Planungssicherheiten hilft nichts, also scheint mir die einzige Lösung raus zu gehen und (kleine) Filme zu drehen. Diesen Kurzfilm habe ich in einer Zwei-Personen Crew und mit zwei Schauspielern vor der Kamera umgesetzt. The show must go on. Dabei ist es immer wieder schön zu sehen, welche Ergebnisse man mit relativ wenig Aufwand, Improvisation und Spielfreude an zusammen genommen nur einem Drehtage erreichen kann. So haben wir auch "Der letzte Zuschauer" gedreht: In meiner Wohnung und in dem verlassenen Industriegelände West in Leipzig, Leutzsch an zwei halben Drehtagen. In einem kleinen Doku-Video stelle ich das Gelände näher vor und gebe Einblick in die Geschichten, die ich damit verbinde: https://youtu.be/dsy6Dyq2Kc8​ Aktionen wie "Alarmstufe rot" oder die auch im Film erwähnte Aktion "Ohne Kunst & Kultur wird's still" können auf die Missstände von Kulturschaffenden hinweisen, das Problem lösen können sich nicht. Was sie aber bewirken können, ist Druck aufzubauen, sukzessive Öffnungskonzepte von die jeweiligen Branchen zu erarbeiten, bzw. zu ermöglichen. Denn bei aller Sorge steht immer die Frage im Raum, ob mit den Maßnahmen das Virus oder der Mensch bekämpft wird. Im Hinblick auf fehlende langfristige Strategien ist das nämlich manchmal besorgniserregend unklar. Der Film entstand ohne Budget. Leider ging dabei jedoch eine Tonangel samt Mikrofon verloren... es hat eben alles seinen Preis... Die kleine Hommage zum Trailer von THE BATMAN konnte ich mir nebenbei bemerkt leider nicht verkneifen. Die Textpassage von Georg Büchner im Original: “Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab, - wir sind sehr einsam. [...] Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren.” Georg Büchner, Dantons Tod Quelle: https://www.goodreads.com/quotes/1765...​ CAST: Alexander Gamnitzer, Willi Sellmann REGIE, KAMERA, SCHNITT: Markus Müller-Hahnefeld REGIEASSISTENZ, TON: Kea Wagner MUSIK: Arno Brugger IDEE & DREHBUCH: Markus Müller-Hahnefeld und Alexander Gamnitzer frei nach von Georg Büchner COLORGRADING: Gregor Schulze

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